3 Thriller, 1 Enttäuschung und 50 Pizzen
Am 17. April trat die U12 des BBC im Finalturnier um die Kreisliga-Meisterschaft in der Möhringer SVM-Halle an. Im ersten Spiel trafen die Jungs auf den Gastgeber, der durch eine ganze Reihe großgewachsener Spieler schon beim Aufwärmen Respekt einflößte. Die Nervosität wurde dadurch nicht gerade weniger, zumal nach den ersten Aktionen gleich eine ungewohnt laute und engagierte Kulisse durch die zahlreichen Fans in der engen Halle lostobte. Unsere Jungs kamen so schwer in Schwung, im ersten Viertel hielten vor allen Jonathan und Ben den Betrieb am Laufen, und auch das nur mühsam. Bis weit ins zweite Viertel hinein häuften sich Fehlwürfe und unnötige Ballverluste. Da die Anspannung wenigstens eine gute Verteidigung zuließ, konnten unsere Jungs zumindest den körperlich überlegenen Gegner in Schach halten, sich aber nicht absetzen.
Kurz vor der Halbzeit ließ die Angststarre dann etwas nach. Dennis zeigte den anderen Jungs, dass man das Punkten nicht nur den beiden Topscorern überlassen muss und der BBC Nachwuchs ging mit einem klitzekleinen Vorsprung in die Pause. Aber auch nach dem Seitenwechsel blieb es knapp. Zu knapp jedenfalls, um Jonathan und Ben längere Pausen zu gönnen. Das sollte sich später rächen, war zu diesem Zeitpunkt aber unumgänglich, da die beiden das Spiel dominierten. Erst kurz vor Schluss der Partie wurde der Vorsprung schließlich etwas größer, das Spiel war mit zwölf Punkten Unterschied gewonnen und fiel ganz klar in die Rubrik „Arbeitssieg“.
Der Spielplan wollte es, dass wir gleich im Anschluss gegen Ludwigsburg spielen mussten. Die Mannschaft war das komplette Gegenteil zu Möhringen: hier waren die kleinen schnellen Spieler gefährlich. Da unsere Jungs die Pause aber mit diversen Shoot-Out-Contests gut überbrückt hatten, kamen sie diese Mal ohne Anlaufschwierigkeiten ins Spiel und gingen nach wenigen Minuten so deutlich in Führung, dass es schon nach einer einseitigen Partie aussah. Also Zeit, die Starting Five jetzt zu schonen? Der Versuch ging leider daneben, denn unsere U10 Spieler Tim und Jannis waren dem Tempo und der Aggressivität nicht gewachsen, Malte kam ebenfalls nicht mit dem quirligen Spiel zurecht und auch Alex fand kaum ins Spiel. Leider nutzten die Ludwigsburger die Situation ziemlich gnadenlos aus und kamen stark ins Spiel zurück. Zur Viertelpause war der Vorsprung schon wieder dahin. Also musste die Starting Five im zweiten Viertel wieder ran. Jonathan war die Anstrengung bereits anzumerken, aber er blieb trotzdem der auffälligste Spieler auf dem Feld, kämpfte und rackerte. Ben hatte zunächst noch mehr Körner und auch Simon und Luis die im ersten Spiel viel Entlastung durch Malte und Lukas erfahren hatten, waren kräftemäßig noch gut dabei.
Leider wurden jedoch alle Ansätze, sich von den Luswigsburgern abzusetzen, von deren Wurfglück und der Tendenz der Schiedsrichter, bei unseren Schrittfehlern etwas genauer hinzuschauen, zunichte gemacht. Besonders der kleinste Ludwigsburger lief jetzt heiß und hatte darüber hinaus bei den Schiedsrichtern wohl etwas „Welpenschutz“. In der heißen Schlussphase kam dann noch die Stunde von Max: hatte er bis dahin mit seiner Leistung und den Trainerinnen gehadert, die ihn ob seiner Übermotiviertheit kaum aufs Feld lassen konnten, zeigte er jetzt seine Qualitäten: mit riesigem Kämpferherz stürzte er sich in die Schlussphase des Spiels. Leider reichte das genauso wenig wie die verwandelten Freiwürfe von Sven kurz vor Schluss: Ludwigsburg hatte das Momentum für sich und gewann mit drei Punkten Unterschied.
Die Enttäuschung war erst einmal riesig groß, zumal es für die Jungs neu war, in einer solch aufgeheizten Atmosphäre ein derart knappes Spiel zu machen. Nachdem diese Emotionen einigermaßen verarbeitet waren war klar: jetzt muss Möhringen im letzten Spiel gegen Ludwigsburg angefeuert werden, denn bei einem Sieg der Gasgeber hätten wir im Dreier-Vergleich beste Chancen auf den Turniersieg. Obwohl die Möhringer also gerade noch gegen uns geschrien hatten (denn ein Sieg von Ludwigsburg gegen uns war natürlich auch ihre einzige Chance auf etwas besseres als den dritten Platz gewesen), hatten sie jetzt die Stimmen des BBC. Fiel nicht so schwer, denn es waren faire Gegner gewesen.
Es nahm also der dritte Thriller an diesem Tag seinen Lauf. Auch in diesem Spiel konnte sich lange keine Mannschaft absetzen, die Führung wechselte ständig. Leider hatte dann aber in der Schlussphase wieder Ludwigsburg die besseren Karten, konnte auch dieses Spiel für sich entscheiden und war damit Turniersieger. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die emotionalen Wogen bei den BBC Spielern zum Glück schon wieder geglättet, auch wenn alle im letzten Spiel noch einmal kräftig mitgefiebert hatten. Und so gab es glückliche Gesichter bei der Siegerehrung, bei der T-Shirts und die Urkunde für den zweiten Platz entgegen genommen werden konnten.
Der Tag endete in einer Pizzeria in Weilimdorfer Gewerbegebiet in einem würdigen Gelage. Alle zwölf Spieler und eine riesige Menge Eltern und Geschwister belegten fast die komplette Gaststätte und verlangten dem Pizzabäcker alles ab: geschätzte 50 Pizzen musste er an diesem Abend noch backen, um die Energiespeicher aller Beteiligter nach diesem aufregenden Tag wieder zu füllen. Unterm Strich war das eins der größten BBC Feste, die es in der jungen Vereinsgeschichte gegeben hat! Und mit etwas Abstand waren sich alle einig: ein zweiter Platz ist etwas tolles! Auch, wenn es eigentlich der erste hätte werden können…
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